31. blicke filmfestival des ruhrgebiets: Vom 20. - 26. November 2023

Ich stehe am Eingang des Kinos und erhalte das Bändchen mit meinem Namensschild. Das Kinofoyer füllt sich mit Menschen. Ich spüre die Vorfreude auf fünf spannende Festivaltage. Das ist der Moment, in dem ich mich feierlich fühle und voller Stolz bin, Teil dieses Festivals zu sein. In der loungigen Atmosphäre des endstation.kinos jährt sich das wunderbare blicke filmfestival zum 31. Mal.

380 Filmeinreichungen stellten uns als Sichtungsteam in diesem Jahr vor eine große Herausforderung: aus einer rekordverdächtigen Anzahl an Filmen die Auswahl herausfiltern, die nun unser eindrucksvolles Programm ergibt. Filmperlen, die sich wie an einem Band aneinanderschmiegen und doch so verschieden sind, dass ihre Besonderheit erkennbar wird und sie für sich selbst stehen. All diese Filme haben etwas Wichtiges zu erzählen. Vergangenes wird audiovisuell reflektiert und aufgearbeitet. Die aktuellen Filme wirken wie ein Spiegel unserer Gesellschaft. Sie zeichnen ein Abbild unserer Zeit. Sie deuten auf Missstände und Ungerechtigkeiten. Berühren uns tief und erzeugen ein intensives Gefühl in uns. Manchmal vermissten wir beim Sichten der eingereichten Filme Leichtigkeit und Humor. Doch woher die Leichtigkeit nehmen, wenn unsere Welt von immer mehr Katastrophen erschüttert wird? Unsere Zeit ruft nach Veränderung. Reflexion ist Erkenntnis und bietet einen ersten Schritt zur Neugestaltung. Andere Entscheidungen zu treffen als die Generationen vor uns. Sich mutig für Klimaschutz, Gleichberechtigung, Vielfalt und ein friedliches Zusammenleben einzusetzen. Ganz gleich ob im öffentlichen Raum oder im privaten Umfeld.

Darum ist es so wichtig, dass all diese Filme gesehen und verstanden werden und dass Filmemacher*innen sich diese Themen zu Eigen machen, um mitzureißen, anzustoßen und zu überzeugen. Werden wir Zuschauenden davon berührt und fassen den Entschluss uns zu bewegen, ist Neuerung und Mitgestaltung unserer Zeit, unserer Zukunft möglich. Das Publikum ist eingeladen, einzutauchen, zu verstehen, nachzudenken und miteinander zu sprechen. Die gemeinsame Zeit im Festival zu genießen, zu feiern und in Energie zu verwandeln! – Vorwort von Anna Sowo Koenning für die Sichtungskommission

Download Programm 2023

Preisträger


Jury

Philipp Hanke

1988 in Wuppertal geboren, Studium der Medien- und der Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Fragen zum (v.a. prekären) Kino begleiten ihn seitdem in einer anschließenden Dissertation. Seit 2022 ist Film für ihn auf andere Weise wichtig: als Kurator der Dauer- und Sonderausstellungen im Filmmuseum Düsseldorf und als stellvertretende Leitung geht es ihm nun um die konservatorische Lagerung des Materials und der Objekte – also der analogen Filmrollen und der digitalen Videofiles, aber auch der Produktionsunterlagen, Kostüme oder Requisiten – und um die Präsentation und Vermittlung für das Museumspublikum.

Şeyda Kurt

schreibt und spricht über Kultur, Politik und Philosophie. Sie studierte Kulturjournalismus an der Universität der Künste in Berlin, ist Bestseller-Autor*in, Moderator*in und freie Publizist*in. Sie war als freie Filmkritiker*in tätig, schrieb als Kolumnist*in für nachkritik.de und ist regelmäßig im Politischen Feuilleton von Deutschlandfunk Kultur zu hören. Außerdem arbeitete sie für unterschiedliche Filmfestivals, darunter das Kurzfilmfestival Köln, die Berlinale sowie die Kurzfilmtage Oberhausen. Kurt war 2023 Teil der LUCA-Jury des Filmfest Dresden. (c) Foto: Harriet Meyer

Marian Mayland

ist bildende Künstlerin und Filmemacherin. Ihre Kurzfilmarbeiten wurden unter anderem bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, dem European Media Art Festival Osnabrück, dem IDFA Amsterdam, dem Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg, der transmediale Berlin, dem Edinburgh Film Festival und der Sharjah Film Platform gezeigt. Sie erhielt u.a. den Deutschen Kurzfilmpreis 2022 für LAMARCK und den EMAF-Medienkunstpreis des VdFk 2021 für MICHAEL IRONSIDE AND I, sowie zweimal den Preis für den besten Beitrag im NRW-Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Sie lebt und arbeitet in Mannheim.


Impressionen