Cruiser

Herkules kocht Tee in der Werkstatt, Sidney wird von seinem Vater ein Irokesenschnitt rasiert, Jan bekommt am Lagerfeuer den Patch der Gruppe verliehen: Fragmente einer Oberhausener Subkultur, die Symbole und Rituale der Outlaw-Motorrad-Szene auf das Fahrradfahren überträgt.

NILS RAMME (*1993 in Bielefeld) schloss 2017 sein Studium der Theaterwissenschaft und Philosophie an der FU Berlin ab und sammelte erste Erfahrungen an Filmsets bei zahlreichen Regiepraktika. FELIX BARTKE (*1995 in Mönchengladbach) war als künstlerische Assistenz und als Script Continuity in diversen Film- und Fernsehproduktionen in Köln tätig. Seit 2017 studieren beide an der KHM Köln.


Die Jury vergibt den Gender&Queer-Preis, gestiftet vom Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion der Stadt Bochum und dotiert mit 500€, an CRUISER von Nils Ramme und Felix Bartke.

Begründung der Jury:

In CRUISER von Nils Ramme und Felix Bartke geht es, so viel steht fest, um Bikes und ihre Fahrer. Vom exzentrischen Schrauber Herkules bis hin zu den mit Totenköpfen, Tattoos und Klub-Kutten ausgestatteten anderen Mitgliedern des Oberhausener Cruiser-Clubs. Harte Typen also – oder? Herausfordernd blicken sie in die Kamera, hingebungsvoll pflegen sie ihre – Fahrräder. Es ist die Freude an der Schönheit – ihrer Bikes, ihrer Freundschaft – die sie zusammenhält. Martialische Optik trifft auf Sorge füreinander: Herkules kocht Tee. Ein Vater schneidet seinem Sohn die Haare. Und zwei unterhalten sich über Technik: „Mit Hydraulik hast du Ruhe“. Eine Hymne aufs Gemeinsam-Sein, auf die Fahrradwege der Stadtränder, die Hinterseiten des Ruhrgebiets und der Männlichkeit.

Länge: 22'00''
Produktionsjahr: 2021
Produktion: KHM Köln
Ein Film von: Felix Bartke , Nils Ramme
Kamera: Fabian Martin Anger
Ton: Max Blass
Musik: Max Blass