gender&queer-Preis
OPHELIA von Meike Redeker
dotiert mit 500€
gestiftet von der Gleichstellungsstelle der Stadt Bochum
Begründung der Jury:
Geschlechtliche Stereotypen, die dekonstruiert, Machtgefüge, die gebrochen und Sprachdominanz, die hinterfragt wird – ein Film, der dies leistet und dem wir daher gerne den gender&queer-Preis, gestiftet in seinem Umfang von 500 EUR von der Gleichstellungsstelle der Stadt Bochum, verleihen wollen, ist Ophelia von Meike Redeker. Der Film aus der Kategorie „aus-blicke“ besticht durch sein formales wie politisches Konzept: Ein Bild, das sich fest im westlich-kulturellen Gedächtnis verankert hat und durch den Titel des Films heraufbeschworen wird, das 1852 datierte Gemälde Ophelia von John Everett Millais, wird von der Regisseurin selbst performativ reenacted. In der Strömung eines Flusses liegend, umgeben von dunkelgrünem Dickicht gibt die Protagonistin unverständliche Laute von sich. Diese transformieren sich in der Umkehrung der Filmspur zu einer Kritik an der Repräsentation von Frauen in der Bildenden Kunst. Der Film zwingt seine Rezipierenden zum Aushalten des zunächst Unverständlichen. Auch wenn das Wasser flussaufwärts fließt, die Welt um- und die Sprache verkehrt aber gleichzeitig richtig herum ihren Inhalt vermittelt, legt der Film und seine Macherin kulturelle Konstruktionen offen und ist für uns daher prädestiniert für den Gewinn des gender&queer-Preises.
⇒ Bei einem Klick auf Play im Titelbild oben spielt vor dem Film die Jurybegründung ab.
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