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30. BLICKE - ZUM PROGRAMM

veröffentlicht am

blicke wird 30!

Vom 23. bis 27. November 2022 findet die 30. Ausgabe von blicke filmfestival des ruhrgebiets statt. Mit seiner Spielstätte im endstation.kino in Bochum Langendreer hat das Festival sich als ein Ort etabliert, an dem an verregneten Novembertagen in gemütlicher Kinoatmosphäre Filme geschaut und gemeinsam mit den Regisseur*innen diskutiert werden. blicke war und ist offen für alle Filmgenres und Gestaltungsformen.

Zum Wettbewerbsprogramm

Im Wettbewerb konkurrieren 27 Filme um sechs Filmpreise, die am 26. November im endstation.kino vergeben werden. Sechs Kurzfilmprogramme und zwei Langfilme zeigen eine Vielfalt filmischen Schaffens und erkunden politische Machtspiele, familiäre Konstellationen, eingeschworene Gemeinschaften und institutionelles Richtmaß in einer immer komplexer werdenden Welt.
Mit der Sektion ein-blicke liegt ein Fokus auf Filmen mit Bezug zum Ruhrgebiet: Die Dortmunder Filmemacherin Silke Schönfeld befasst sich in Nothing in this World Can Take the Place of Persistence auf spielerisch performative Weise mit der potentiellen Zukunft einer McDonalds-Filiale in der Herner Innenstadt und mit der Freizeitkultur im Ruhrgebiet. Der renommierte Mülheimer Dokumentarfilmer Reiner Komers begleitet in Miyama, Kyoto Prefecture den deutschen Auswanderer Uwe, der seit 30 Jahren in einem japanischen Bergdorf lebt. Wie eine iranisch-afghanische Familie in Hattingen lebt erkundet Federding von Tanlin Xu. Der Film zeigt das Familienleben allein durch Aufnahmen der Hände. Die Filmemacherin Marian Mayland spricht in Lamarck mit ihrer Familie über vertane und nie dagewesene Gelegenheiten. Dortmunder Filmemacher Florian Pawliczek widmet sich in Ludger – ein fragmentarisches Portrait eines Liedermachers dem im Mai 2022 verstorbenen Musiker Ludger Edelkötter, ein filmisches Mosaik über die Schönheit der Vergänglichkeit. Cruiser von Nils Ramme und Felix Bartke überträgt Symbole und Praxen der Outlaw Motorrad Szene auf eine Gruppe Oberhausener Fahrradfahrer und arbeitet mit Konstruktionen von Männlichkeit. Mit der Absurdität europäischer Migrationspolitik befasst sich Nichts Neues des FH Dortmund Absolventen Lennart Hüper. Der Dokumentarfilm begleitet Menschen, die helfen wollen, aber zu spüren bekommen, wie wenig ihre Hilfe gewollt ist.
Ob falsche Versprechungen des Energiekonzerns RWE in Alle Dörfer bleiben von Karla Stindt, parallele Lebenswelten zur Zeit der Proteste in Hongkong 2019 in Sunset Singers von Jessica Poon oder die detailgetreue Rekonstruktion von Polizeigewalt nach der Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 im Zimmer des Filmemachers Pavel Mozhar in Handbuch: Mit unterschiedlichen künstlerischen Strategien lassen die Filme Konfliktlinien und Machtverhältnisse anders erfahrbar werden. Ein Avatar lernt einen Rückwärtssalto, und auch Schweine brauchen Kunst. Es ist angerichtet: Zum 30sten serviert blicke gehaltvolle, scharfsinnige und unterhaltsame filmische Kost.

„Dirty Thirty“ am Mittwoch, 23. November um 22 Uhr
Am Eröffnungsabend werden besonders skurrile Fundstücke aus dem blicke-Archiv gezeigt und in lockerer Atmosphäre mit den Filmemacher*innen und langjährigen Weggefährt*innen des Festivals ergründet.

blicke Exkursion am Samstag, 26. November um 10 Uhr
Auf dem Programm steht ein gemeinsamer Besuch der Camera Obscura in Mülheim an der Ruhr. Um 10 Uhr startet der Bus-Shuttle am endstation.kino. Wir bitten um Anmeldung an .

„The Future that Never Happened: Utopien des Internets“ am Samstag, 26. November um 19 Uhr
Ein Filmprogramm, das sich mit Internet-Phänomenen befasst, die schon wieder Geschichte sind: uneingeschränktes Wissen für alle, hierarchiefreie Begegnungsräume, sexismus- und rassismusfreie Lebenswelten – Versprechungen, die nie in Erfüllung gegangen sind.

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Zum Jubiläumsprogramm im Vorfeld des Festivals

Anlässlich des 30sten Jubiläums legt blicke ein besonderes Programm auf und lädt schon im Vorfeld des Festivals in das Kunstmuseum und das Stadtarchiv Bochum ein.

Momentaufnahme: Videoarbeiten von Daniel Burkhardt
Daniel Burkhardt ist Bochumer Videokünstler und mit seinen Arbeiten regelmäßig zu Gast bei blicke. Im Kunstmuseum zeigt er eine Auswahl seiner Arbeiten in einer moderierten Vorstellung.
20. November 2022 im Kunstmuseum Bochum

Rückblicke
Gemeinsam präsentieren das Stadtarchiv Bochum und blicke ein Programm zur Ruhrgebietsgeschichte mit Filmen aus dem Festivalarchiv.
22. November 2022 im Stadtarchiv Bochum