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32. blicke: Ticketverkauf ist gestartet

veröffentlicht am

Auseinandersetzungen mit Hartz IV, rassistischem Terror oder der eigenen Familiengeschichte: Das diesjährige Festival zeigt vom 20. bis 24. November wieder eine vielfältige Auswahl an Filmen. Ab sofort sind Tickets erhältlich.

Leinwand frei für die bereits 32. Ausgabe von blicke filmfestival des ruhrgebiets: Vom 20. bis 24. November sind Regisseur:innen aus der Region und aus ganz Deutschland mit ihren aktuellen Produktionen zu Gast im Bochumer endstation.kino. Zur Festivaltradition gehören zudem die Gespräche, in denen das Publikum Fragen an die Künstler:innen richten kann.

Insgesamt besteht blicke aus acht Kurzfilmprogrammen, die einen Wettbewerb bilden. Auf die Zuschauer:innen wartet ein Repertoire aus experimentellen oder essayistischen Beiträgen, Dokumentar- sowie Spielfilmen. Die Produktionen drehen sich um sozialgesellschaftliche, ökologische oder politische Themen.

Wie in den letzten Jahren gliedert sich das Wettbewerbsprogramm auch in diesem Herbst zwei Rubriken: Die ein-blicke versammeln Beiträge, die einen expliziten Ruhrgebietsbezug aufweisen. Dagegen sind es bei den aus-blicke-Filmen Arbeiten von Regisseur:innen, die von außerhalb des Ruhrgebiets kommen und die mit ihren Perspektiven Brücken zu anderen Regionen und Ländern schlagen.

Dazu zählt u.a. Julius Dommers Film FRED, der sich seinem titelgebenden Protagonisten widmet, der in einem verschlafenen, norddeutschen Städtchen ein Ziel verfolgt: das Amt des Bürgermeisters. Dommer begleitet den Kandidaten durch die Herausforderungen eines Lokalwahlkampfes, der im Kleinen die großen politische Fragen aufwirft.

Ebenso in Norddeutschland angesiedelt ist der Film EINE EINZELNE TAT. Regisseurin Constanze Wolpers versucht darin, anhand von Ermittlungsakten, Zeitungsartikeln oder Archivmaterialien den rassistisch motivierten Mord an den 15-jährigen Êzîden Arkan Hussein Khalaf in Celle zu rekonstruieren. Zugleich befragt die Filmemacherin vor diesem Hintergrund ihr eigenes Aufwachsen in dieser Kleinstadt, die Migrationsgeschichte der Êzîd:innen und den verdrängten Terrorismus von rechts.

Um die Migrationsgeschichte geht es auch in FASOLÁKIA von Maximilian Karakatsanis. Im Mittelpunkt steht ein sogenannter „Gastarbeiter“, den es aus Griechenland nach Deutschland zog – in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Einen ungewöhnlichen Schauplatz eröffnet der Film WHERE THE WIND BLOWS des gebürtigen Duisburgers Holger Mohaupt: ein Campingplatz im Schatten eines Kernkraftwerks in Schottland.

Romina Küper verhandelt in ihrem Beitrag DAS IST KEINE FIGUR, DAS IST VERRAT indes den Körper oder vielmehr den Habitus als Schauplatz – und zwar des Klassenverrats. Denn die Regisseur:in porträtiert auf der Leinwand einen Jungautor, der auf der Bühne sein neues Buch vorstellt. Das intellektuelle Gehabe befremdet allerdings seine Mutter, eine Friseurin aus dem manchmal so provinziellen Ruhrgebiet.

Simon Dickel erzählt in MIT LUFTPOST, BY AIR MAIL, PAR AVION von der bleiernen Nachkriegszeit. Während die Wirtschaft in der jungen Bonner Republik blüht, bleiben persönliche Freiheiten aus. So blickt der 92-jährige Protagonist Peter Bermbach zurück auf jene homophobe westdeutsche Gesellschaft zurück, die seine Familie formte und in seinem Leben bis heute nachwirkt.

Auch außerhalb des Wettbewerbsprogramms warten auf die Besucher:innen einige Highlights, darunter eine Retrospektive auf die Bochumer Videobewegung „Die aktuelle Monatsschau“ (Mittwoch, 20.11., 21:30 Uhr). Zu sehen gibt es drei Videobeitrage aus den 1990er Jahren, die die soziale Realität von Arbeitslosen beleuchten. Unter dem Titel „Abschied von Hartz IV: Eine filmische Aufarbeitung“ geht es auch beim diesjährigen Themenprogramm (Samstag, 24.11., 19:30 Uhr) um soziale Realitäten von Leistungsempfänger:innen. Zu Gast sind vier Regisseur:innen, die sich in ihren Beiträgen unter anderem an der klischeebeladenen bis diskriminierenden Darstellung von ALGII-Bezieher:innen abarbeiten.

Während des gesamten Festivals läuft zudem im Raum 6 die Installation DEATHROCK FOREVER des Medienkünstlers Nikolai Szymanski, die seine Familiengeschichte zwischen Duisburg und Kalifornien verhandelt. Am Donnerstag (21.11., 20:00 Uhr) steht der Künstler für ein Gespräch mit dem Publikum bereit.

Alles Infos zum Festivalprogramm und Tickets unter: www.blicke.org

32. blicke filmfestival des ruhrgebiets
20. – 24. November 2024
im Endstation.Kino in Bochum

Das Festival wird gefördert von:

Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Stadt Bochum
Regionalverband Ruhr
Landschaftsverband Westfalen-Lippe

 

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